Ihre Entscheidungshilfe für die Gebäudesanierung

Der schweizweit einheitliche Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) bewertet die Gesamtenergieeffizienz, die Effizienz der Gesamtenergie und die direkten CO2-Emissionen. Der GEAK Plus beinhaltet zudem einen Beratungsbericht mit Varianten von energetischen Sanierungen.

Der GEAK kann auf Wohngebäude, Verwaltungs- und Schulbauten, Hotels, Verkaufsflächen, Restaurants sowie Mischnutzungen dieser Kategorien angewendet werden.

Der GEAK besteht aus der jeweils gültigen Version der Normierung des GEAK

Freiwilligkeit

Der GEAK ist grundsätzlich freiwillig. Gewisse Kantone sehen ein GEAK Obligatorium bei Hand­änderungen oder Heizungsersatz vor. Sie finden die detaillierten Informationen hierzu bei den Energiefachstellen der Kantone.

Die Energieetikette

Der GEAK beurteilt drei Merkmale anhand der Energieetikette. Zusätzlich zu den seit 2009 geltenden Skalen zur Effizienz der Gebäudehülle und der Gesamtenergieeffizienz bildet der GEAK ab, wie viele direkte CO2-Emissionen das Gebäude direkt vor Ort verursacht (fossile Brennstoffe für Raumwärme und Warmwasser).

Die drei Skalen des Gebäudeenergieausweises

Die Effizienz der Gebäudehülle

Die Effizienz der Gebäudehülle beschreibt die Qualität des Wärmeschutzes der Gebäudehülle. Diese beinhaltet die Wärmedämmung von Wand, Dach, Böden und Fenstern. Ebenfalls einbe­zogen werden Wärmebrücken (z. B. Balkone) und die Gebäudeform.

Die Effizienz der Gebäudehülle ist die wichtigste Grösse zur Beurteilung des Wärmebedarfs eines Gebäudes.

Die Gesamtenergieeffizienz

Die Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes umfasst neben dem Heizwärmebedarf auch die Gebäudetechnik – sprich die Wärmeerzeugung inklusive Warmwasser – sowie den Elektrizitäts­bedarf und die Eigenstromproduktion. Die eingesetzten Energieträger werden gewichtet: Kommen erneuerbare Energien zum Einsatz, führt dies zu einer besseren Bewertung.

Die direkten CO2-Emissionen

Die Klassierung der direkten CO2-Emissionen zeigt an, wie viel CO2 vom Gebäude für Raumwärme und Warmwasser emittiert wird. Dies ist abhängig davon, wie viel erneuerbare Energien eingesetzt werden und wie hoch die Energieeffizienz ist. Null CO2-Emissionen entsprechen der Klasse A, der Klassenwechsel geschieht in Schritten von 5 kg/(m²a). Vorgelagerte Emissionen, zum Beispiel für die Elektrizitäts- und Fernwärmeerzeugung, werden für die Klassierung nicht berücksichtigt.

 

Berechnungsmethodik

Mithilfe des GEAK Tools beurteilt eine GEAK Expertin oder ein GEAK Experte die energetische Qualität der Gebäudehülle und den gesamten Energiebedarf des Gebäudes sowie die direkten CO2-Emissionen in sieben Klassen (A bis G).

Typische Merkmale der GEAK-Klassen sind:

  Effizienz Gebäudehülle Effizienz Gesamtenergie Direkte CO2-Emissionen
A Hervorragende Wärmedämmung (Dach, Fassade, Keller), Fenster mit Dreifach-Wärmeschutzverglasungen (z.B. Minergie-P). Hocheffiziente Gebäudetechnik für Heizung und Warmwasser, effiziente Beleuchtung und Geräte, Einsatz erneuerbarer Energien und Eigenstromerzeugung (z.B. Minergie-A).

Das Gebäude emittiert keine direkten CO2-Emissionen.

B Gebäude mit einer thermischen Gebäudehülle, die den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Gebäudehülle und Gebäudetechnik im Neubaustandard, Einsatz erneuerbarer Energien (Beispiel Minergie Systemerneuerung)       Das Gebäude emittiert nur sehr geringe CO2-Emissionen, beispielsweise für die Spitzenlastabdeckung.
C Altbauten mit umfassend erneuerter
Gebäudehülle (Beispiel Minergie Systemerneuerung).
Umfassende Altbausanierung (Wärmedämmung und Gebäudetechnik), meist kombiniert mit erneuerbaren Energien. Das Gebäude emittiert geringe CO2-Emissionen, möglicherweise durch Kombination einer sehr guten Gebäudehülle mit fossiler Heizung oder fossiler Spitzenlastabdeckung.
D Nachträglich gut und umfassend gedämmter Altbau, jedoch mit verbleibenden Wärmebrücken. Weitgehende Altbausanierung, jedoch mit deutlichen Lücken oder ohne den Einsatz von erneuerbaren Energien.  Das Gebäude emittiert erhebliche CO2-Emissionen. Eine Reduktion kann mit dem Einsatz von erneuerbarer Energie und der Verbesserung der Gebäudehülle erzielt werden.
E Altbauten mit Verbesserung der Wärmedämmung, inkl. neuer Wärmeschutzverglasung. Teilsanierte Altbauten, z.B. neue Wärmeerzeugung und evtl. neue Geräte und Beleuchtung. Das Gebäude emittiert viele CO2-Emissionen, beispielsweise wegen einer rein fossilen Heizung (Öl oder Gas) oder einer ungenügenden Gebäudehülle.
F Gebäude, die teilweise gedämmt sind. Bauten mit einzelnen neuen Komponenten (Gebäudehülle, Gebäudetechnik, Beleuchtung etc.) Das Gebäude emittiert zu viele CO2-Emissionen und weist erhebliches Potenzial auf für einen Umstieg auf erneuerbare Energien und eine Sanierung der Gebäudehülle.
G Altbauten ohne oder mit mangelhafter nachträglicher Dämmung und grossem Sanierungspotenzial. Altbauten mit veralteter Gebäudetechnik und ohne Einsatz erneuerbarer Energien, die ein grosses Verbesserungspotenzial aufweisen. Das Gebäude wird fossil beheizt und emittiert sehr viele CO2-Emissionen. Der Einsatz von erneuerbaren Energien und Verbesserungen der Gebäudehülle sind unbedingt empfohlen.

Download Broschüre

In der Broschüre finden Sie alle Informationen zum GEAK zusammengefasst.